Wenn Sportvereine zu TV-Sendern werden
Seit der Entstehung des dualen Rundfunks in Deutschland Mitte der achtziger Jahre ist der TV-Markt für die Fußball-Bundesliga ein symbiotisches Geflecht aus Vereinen, Fernsehsendern und Sponsoren, in dem alle Seiten voneinander abhängig sind. Die Vereine finanzieren sich über die Gelder der Sender und Sponsoren, die Sponsoren brauchen die Aufmerksamkeit, welche die Vereine generieren und erst durch die Sender eine entsprechende Reichweite bekommt – und die Sender erweitern mit den Vereinen ihre Reichweite, die sie den Sponsoren in Form von Werbezeiten verkaufen.
Die Bundesliga ist ein Geschäft mit irrwitzigen Ausmaßen: Für die kommenden vier Jahre kassieren die Vereine von den Sendern insgesamt 2,5 Milliarden Euro für die TV-Übertragungsrechte.*
Doch diese eigentlich festzementierte Dreiecksbeziehung beginnt zu bröckeln. In den letzten Jahren haben viele Bundesliga-Vereine im Internet eigene Klub-TV-Sender aufgebaut, mit denen sie in Konkurrenz zu den Fernsehsendern treten. Durch das Internet und die dadurch veränderten technischen Bedingungen sind die Vereine selbst zu Inhalte-Anbietern geworden – und machen sich damit Schritt-für-Schritt unabhängig von den etablierten TV-Sendern. Eine kleine Revolution bahnt sich an!
Im oben verlinkten Beitrag habe ich mir 96TV angeschaut, das Web-TV Angebot von Hannover 96. Der Beitrag wurde zuerst auf ZDFinfo veröffentlicht.
* Die Einzelheiten zum TV-Deal der Bundesliga gibt es hier.