Klima retten? Ohne mich
T V | A R D Wir sind den ganzen Sommer rumgezogen. Deutschland, Europa – alles mit dem Zug oder dem Auto. Bloß nicht Fliegen bei einem Film über die Klimakrise. David vor der Kamera, ich dahinter. Wir wollten herausfinden, warum die Gesellschaft beim Klimawandel den Arsch nicht hochkriegt. Der Film war eine Premiere für mich: Ich war das erste Mal hauptamtlicher Kameramann für einen 45-minütigen Film im Ersten Deutschen Fernsehen. | Meine Leistung: KAMERA
Rekordhitze, Waldbrände, Dürre – die Erderwärmung ist mittlerweile auch in Deutschland deutlich zu spüren. Doch statt Verzicht heißt es weiter: Essen, Fliegen, Konsumieren als gäbe es keine Klimakrise. Y-Kollektiv- und „Rabiat“-Autor David Donschen reist in der Radio-Bremen-Reportage „Rabiat: Klima retten? Ohne mich!“ durch ein Land, in dem viele von Klimaschutz sprechen, aber nur wenige ihn wirklich ernst angehen. Er will herausfinden: Schafft es die Menschheit noch, sich selbst zu retten?
Wir hatten für die Doku elf Drehtage. Das hört sich wenig an, ist aber im Vergleich zu den meisten anderen meiner Projekten ziemlich viel. Und: ich war das erste Mal nur Kameramann für einen langen Film. Normalerweise bin ich immer auch am Buch, als Regisseur oder Autor am Inhalt beteiligt. Diesmal ausschließlich fürs Bild. Für den Ton hatten wir immer noch jemanden dabei (auch das war für mich neu).
Ich bin zufrieden mit den Bildern. Beim reportagigen Drehen, also in den Momenten, wo man als Kameramann auf Dinge vor der Kamera reagieren muss, kann ich mich auf jeden Fall noch verbessern. Als die Extinction Rebellion Aktionen losgingen, war ich doch manchmal überfordert, weil soviel auf einmal passierte. Ich kann da noch ruhiger werden, länger auf einzelnen Motiven bleiben. Aber wenn mir während der Ausbildung an der ems, meiner Journalistenschule, vor vier Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mal eine 45-Minuten-Doku für die ARD filme, hätte ich ihm wahrscheinlich einen Vogel gezeigt. Es hat gefetzt!
Link zur Doku in der ARD-Mediathek.